☎  06623 / 933 420 ✉ wsg-beratung@aglw.de

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Beitrag vom 14. Oktober 2024

Hinweise zu Getreideherbiziden

Die Aussaat von Wintergetreide geht nur zögerlich weiter. Auch für Herbizide ist es oft zu nass. Für gute Wirkungsgrade von Bodenherbiziden ist neben der vorhandenen Bodenfeuchtigkeit auch der Einsatzzeitpunkt - direkt nach Saat bis zum Spitzen des Getreides – wichtig. Kann der optimale Termin nicht eingehalten werden, Tankmischungen einplanen (siehe unten). Flufenacet steht als reines Bodenherbizid gegen Gräser im Focus: volle Mengen einsetzen; Ausnahme Roggen: max. 160 g/ha. Wirkstoff kann u.a. mit folgenden Präparaten kombiniert werden: Prosulfocarb (u.a. Boxer), Beflubutamid (Beflex) o. Aclonifen (Mateno). Auch CTU (u.a. Lentipur 700) kann ergänzt werden. Auflagen u. die Sortenverträglichkeit von CTU bei WW beachten!

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 11. Oktober 2024

Zwischenfrüchte - Umbruch

Viele Zwischenfrüchte sind schlecht gestartet und in einigen Fällen im August vertrocknet. Frühe Zwischenfrüchte, die noch Niederschlag abbekommen haben, stehen sehr gut. Spätere ziehen jedoch durch die Feuchte jetzt nach und vor allem bei einer kommenden sonnigen Periode werden diese einen Schub bekommen. Die AGLW wird einzelne Bestände wieder auf ihre N-Aufnahme untersuchen. Über den Winter kann ein Abfrieren durch Walzen begünstigt werden. Bei einem Zwischenfruchtumbruch mit dem Pflug muss auf die GLÖZ 5-Vorgaben (Erosion) geachtet werden. Es gilt ein Pflugverbot in ausgewiesenen Kulissen vom 01.12-15.02. Dabei gibt es einige Ausnahmen, die ein Pflügen quer zum Hang meist möglich machen.

Hierzu nähere Informationen auf der Homepage der AGLW unter Downloads – www.aglw.de – oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. – 00623/933 420


Beitrag vom 16. September 2024

Aktuelles zum Pflanzenschutz

Konsequentes beizen des Saatgutes drängt samen- und bodenbürtige Krankheiten weitestgehend zurück.

Wintergerste: vorrangig gilt es Streifenkrankheit, Flugbrand, Schneeschimmel u. Typhula auszuschalten. Z.V. stehen u.a.: Rubin Plus, Vibrance Trio.

Winterweizen: Im Weizen stehen Weizensteinbrand, Flugbrand u. Schneeschimmel im Vordergrund. U.a. stehen Arena C, Rubin Plus, Vibrance Trio z.V. In milden u. nassen Wintern trat zuletzt tendenziell mehr Schwarzbeinigkeit auf. Erhöhtes Risiko für Schwarzbeinigkeit wenn:

  • auf einer Fläche im vergangen Jahr Schwarzbeinigkeit auftrat u. WW/Triticale folgen soll,
  • Stoppelweizen früh und als Mulchsaat gesät wird;

dann ggf. zusätzlich Latitude XL einsetzen.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 06. September 2024

Aktuelles zum Pflanzenbau

Die Aussaat von Winterraps war in den letzten Jahren herausfordernd – wie auch in diesem Jahr. Vielerorts war es nach der Saat zu trocken. Niederschlag gab es nur punktuell. Auswertungen der AGLW ergeben, dass es ertraglich kaum Unterschied zwischen früher (11.-19.08) und später (ab 01.09) Aussaat gibt. Ob wendende oder konservierende Bodenbearbeitung - wichtig ist, dass der Boden tief gelockert ist, da Raps einen hohen Anspruch an den Gasaustausch im Boden hat (vor allem durch Grobporen). Ziel: optimale Winterhärte zum Vegetationsende - 10-12 Blätter, 8-10 mm Wurzelhalsdurchmesser mit tiefsitzender Rosette und einer N-Aufnahme von mindestens 50 kg N/ha – Die Erträge auf Versuchsflächen der AGLW reichen von-bis, im Allgemeinen blieben die Erträge jedoch hinter den Erwartungen zurück.

Erträge verschiedener Versuche auf Praxisflächen

 

Mittelwert von Ertrag dt/ha

Min. von Ertrag dt/ha

Max. von Ertrag dt/ha

Raps

33,1

32,5

34,0

Triticale

71,5

53,56

82,5

Weizen

82,8

47,7

119

 

Philipp Pfister, AGLW, 06623-933 420


Beitrag vom 28. August 2024

Winterweizen Sorten 2024

Die Anbauperiode 2023/2024 war geprägt von feuchter Witterung, Staunässe und fehlender Sonneneinstrahlung. Bei krankheitsanfälligen Sorten war eine intensive Pflege notwendig. Auch die Kornqualität wie Fallzahlstabilität und Rohproteingehalt der Sorten war in 2024 wieder ein Thema. Auf Basis der Sortenversuche sind aus dem A-Sortiment die Sorten Asory, Absolut (Prot +), KWS Imperium (FZ +), Polarkap und SU Jonte als gesunde Sorten zu empfehlen. Die Sorten KWS Donavan und Foxx sind nur mit intensiver Behandlung ertragssicher und bekommen eine auslaufende Empfehlung. Die Sorte Absint mit guten Qualitätseigenschaften eignet sich für den Probenanbau. Im B-Sortiment haben sich die Sorten Akasha, Informer, Knut, Campesino Chevignon, Complice sowie SU Fiete bewährt, für den Probenanbau wird die Sorte Spectral empfohlen, als C-Weizen KWS Keitum und die gesunde Grannenweizensorte Winner für den Probenanbau. E-Qualität haben die gesunden Sorten KWS Emerick sowie Exsal für den Probenanbau.

Lars Klingebiel, LLH, 06621 922841


Beitrag vom 26. August 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zum Raps

In auflaufenden bzw. bereits aufgelaufenen Raps Gelbschalen aufstellen: Schalen mind. 20 m vom Schlagrand entfernt stellen; vorrangig an der Schlagseite aufstellen, die Altrapsflächen am nächsten ist und in deren Hauptwindrichtung liegt. Regelmäßig, mind. 2 x wöchentlich kontrollieren: Schadschwellen: 50-75 Käfer/Gelbschale innerhalb von 3 Wochen ab 4-Blattstadium bzw. > 10 % Lochfraß an Blättern zwischen BBCH 10 – 14.

Um den Konkurrenzdruck um Nährstoffe u. Wasser für den Raps so gering wie möglich zu halten, ab dem 2 (-3) -Blatt von Ausfallgetreide u. Ungräsern, diese mit blattaktiven Mitteln ausschalten. Bei möglicher Resistenz von Ungräsern gegen Wirkstoffklasse A/1/DIM (z.B. Axial, Agil, Fusilade), Select oder Focus aktiv Pack aus der Wirkstoffklasse A/1/FOP vorziehen.

Infoveranstaltungen des LLH zur Herbstbestellung - jeweils 19:30 Uhr:

Dienstag, 3. September, Eiterfeld-Oberweisenborn, Bürgerzentrum;

Donnerstag, 5. September, Niederaula, Altes Forsthaus;

Montag, 9. September, Bebra-Solz, Dorftreff.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 19. August 2024

Hinweise zur Rapsaussaat: Schnecken kontrollieren!

Schnecken haben z.Zt. ideale Vermehrungsbedingungen; zur Rapssaat muss mit hohem Druck gerechnet werden. Kontrollen mittels Schneckenfolie, Jutesack etc. sind schon jetzt sinnvoll; hierzu von Schnecken bevorzugte Stellen (unter Ernteresten, tonige Bereiche, schattige Randbereiche) auswählen. Auch Ausfallraps u. -getreide im Blick behalten! Schnecken können sich in trockenen Phasen in den feuchten Unterboden (Regenwurmgänge etc.) zurückziehen und sich so vor Austrocknung schützen.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 15. August 2024

Wintergerste Sorten und Anbau 2024

Die kühl-feuchte Witterung, Staunässe und fehlende Sonneneinstrahlung führten bei der Wintergerste zu schlecht entwickelter Wurzelmasse und hohem Krankheitsdruck. Ohne Fungizidbehandlung gab es Ertragsdefizite gegenüber dem Vorjahr von bis zu 45%. Auf vielen Flächen gibt es mittlerweile Probleme mit Gelbmosaikvirus (BaYMV-Typ 2) sowie durch Blattläuse übertragene Gelbverzwergungsvirus (GVV). Mittlerweile stehen einige Sorten mit entsprechender Resistenz zur Verfügung, die gleichzeitig im Ertrag den anderen Sorten nicht viel nachstehen. Auf Basis der mehrjährig mit den Sorten gemachten Erfahrungen werden für die Aussaat 2024 die mehrzeiligen Sorten Esprit, die BaYMV-Typ 2-resistenten Sorten Julia und SU Hetti, die Hybridsorte SY Galileoo und die GVV-tolerante Sorte KWS Exquis empfohlen. Sorten, die erst zweijährig geprüft wurden, aber bereits vielversprechend sind, werden für einen Probeanbau empfohlen. Geeignete Sorten für einen ersten Probeanbau sind Winnie, die Hybridsorte SY Loona und die GVV-tolerante Sorte Integral. Bei den zweizeiligen Sorten erhalten Almut, Arthene und KWS Tardis eine Hauptanbauempfehlung, die Sorte Goldmarie wird für den Probeanbau empfohlen.

Lars Klingebiel, LLH, 06621 922841


Beitrag vom 05. August 2024

Hinweise Herbstdüngung

Die Niederschlagssumme von Januar bis einschl. Juli beläuft sich auf 592 mm - Vergleich 2023: 419 mm und langj. Durchschnitt: 410 mm. Der Mai war mit 123 mm am niederschlagreichsten (Mittelwert v. 1990-2021: 67 mm). Dies führte vermutlich zu einer raschen Verlagerung von überschüssigem Stickstoff. Eine organische Düngung zu Zwischenfrüchten und Raps im Herbst hat Vorteile - Die bekannten Rahmenbedingungen beachten (Menge, Einarbeitungszeit, Abstände, etc.). Die reichen Niederschläge erhöhen die Gefahr von Kalium-Auswaschung vor allem auf leichten Standorten und bei niedrigen pH-Werten - Grundnähstoffuntersuchung. Bei Ausbringung von Wirtschaftsdüngern in Eutrophierten Gebieten („gelbe Gebiete“) muss alle 2 Jahre eine aktuelle Analyse vorliegen. - auch auf die verschärften Auflagen an Gewässern achten.

Bei Fragen P. Pfister, 06623/933 420


Beitrag vom 05. August 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zum Herbizideinsatz im Winterraps

Herbizidstrategie im Raps richtet sich nach Leitverunkrautung; es kann Sinn machen VA und NA zu kombinieren. Clomazonehaltige Produkte (z.B. Clomazone 360 CS, Gamit 36 AMT) haben im VA, dort wo die Auflagen passen, gegen Rauken u. Kreuzblütler im Vgl. die sicherste Wirkung. Basis für clomazonefreie Lösungen sind metazachlorhaltige Präparate (div. Butisan-Präp.) unmittelbar nach der Saat, vor Allem wenn mit Kreuzblütlern zu rechnen ist! Für Standorte ohne Storchschnabel u. Rauken eignen sich Butisan o. Fuego Top – auf Wirkstoffmenge achten! Unter schwierigen Bedingungen mit dem Herbizid ggf. warten bis Raps sicher aufgelaufen ist. Dann bietet sich der Einsatz von jeweils 0,25 l Belkar + Synero im 2-Blattstadium des Rapses an. Alternativen zu diesem Termin sind 1,5 l Tanaris o. 3,0 l Gajus jeweils + 0,2 l Runway.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 29. Juli 2024

Hinweise zu Rapsbeizen

Rapssaatgut wird mit verschiedensten fungiziden u./o. insektiziden Beizen gehandelt. Weitere Beizen sind biologische Mittel; sie sollen Wachstum oder Vitalität des Rapses fördern.

Fungizidbeizen gegen Auflaufkrankheiten: DMM (u.a. falscher Mehltau), Scenic Gold u. das Bakterienpräparat Integral Pro. Insektizide Beizen: Saatgut mit Lumiposa/Lumiposa Xtra OSR hat div. Auflagen, u.a. B1. Bei Erdfloh mäßig - nur bis 2-Blatt; fördert Vitalität des Rapses. Mit Buteo Start gebeiztes Saatgut darf in Deutschland ausgesät werden; B1.

Wirkung Insektizidbeizen ist begrenzt. Kontrollen einplanen!

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 26. Juli 2024

Raps Sorten 2024

Raps hat eine große Bedeutung innerhalb der Fruchtfolge mit guter Vorfruchtwirkung vor Getreide. Die Ernteergebnisse der Landessortenversuche (LSV) Raps liegen noch nicht vor. Orientierung für die Aussaat 2023 bieten die mehrjährigen Ergebnisse der LSV, die auch die Basis der Sortenberatung des LLH darstellen. Der Spätfrost und Schnee im April dieses Jahres hat vielerorts der Raps in der Blüte erwischt und starke Schäden und Lager verursacht. Für die standortspezifische Sortenwahl ist neben der Ertragshöhe die Ertragsstabilität ein wichtiges Kriterium. Eigenschaften, welche die Ertragskonstanz mit beeinflussen sind die Winterhärte, Standfestigkeit, Saatzeitflexibilität, sowie die Krankheitsanfälligkeit. Für die Marktleistung ist der Ölgehalt von Bedeutung. Zur Aussaat 2024 werden die Hybriden Allesandro KWS, Ambassador, Daktari, Ernesto KWS, LG Activus und Otello KWS empfohlen. Zweijährig geprüft und damit zur Probe empfehlen sich die Sorten LG Adonis, Picard und Scotch. Ein Anbau kohlhernie-resistenter Sorten sollte nur auf Befallsflächen erfolgen.

Lars Klingebiel, LLH, 06621 9228 41


Beitrag vom 22. Juli 2024

Stoppelbearbeitung nach Raps

Selbst bei guten Bedingungen und guter Erntetechnik beziffert sich der Verlust durchschnittlich auf 40 kg/ha. Das sind rund 1000 Körner pro m²! Dieses Samenpotenzial muss weitestgehend zur Keimung gebracht werden, um Durchwuchsraps zu minimieren. Rapsdurchwuchs vermindert den Ertrag durch Erhöhung der Bestandesdichte und geringerer Ertragsleistung vor allem bei aufspaltenden Hybridsorten. Nach der Ernte sollte erst einmal abgewartet werden bis die 1. Welle in der Strohschicht aufgelaufen ist (ca. 4 Wochen). In der Regel reicht die Feuchtigkeit durch Taubildung aus. Danach sollte eine flache Bearbeitung (mit Wiesenschleppe, Striegel, Mulcher) vorgenommen werden um weitere Samen in Keimlage zu bringen (Dormanzbrechung). In jedem Falle sollte eine zu tiefe Bearbeitung (> 3 cm) unterlassen werden. Ziel: Dormanz brechen und Überdauern durch „Vergraben“ verhindern (sekundäre Keimruhe)!

Philipp Pfister, AGLW, 06623-933 420


Beitrag vom 22. Juli 2024

Beim Anbau von Zwischenfrüchten die Fruchtfolge beachten!

Für einen gelungenen Zwischenfruchtanbau müssen die angebauten Arten zur Fruchtfolge des Betriebes passen. Bei Auswahl von Arten o. Mischungen darauf achten, dass Krankheiten und Schädlinge (z.B. Kohlhernie o. Sklerotinia bei Raps), die die Hauptfrüchte schädigen können, nicht durch Zwischenfrüchte gefördert werden; zudem dürfen diese nicht selbst zum Unkrautproblem in der Hauptfrucht werden. In Rübenfruchtfolgen z.B. sind Buchweizen u. Phacelia schwer zu bekämpfen!  Ein an die Fruchtfolge gut angepasster Zwischenfruchtanbau fördert Gesundheit, Ertrag und Qualität der Hauptfrucht. Auch auf ein sicheres abfrieren der Arten zu achten!

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 15. Juli 2024

Hinweise zur Feldrandpflege

Auch mit Beginn der Getreideernte gilt es dafür zu sorgen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Bearbeitungsintensität des Bodens so gering wie möglich zu halten;  ein besonderes Augenmerk gilt es auf die Feldrandhygiene zu legen.  Ungräser können durch eine gezielte Feldrandpflege mit dem Mulcher am Einwandern gehindert werden. Ränder die bislang noch nicht gemulcht wurden, können jetzt , auch nach der Samenbildung der Ungräser, flach gemulcht werden.   Breite Feld- oder Wegränder sollten nicht komplett bearbeitet werden, um Rückzugsräume zu erhalten. Feldränder mit artenreichem Bewuchs an Kräutern ohne  Ungräser können auch jetzt noch  stehen bleiben. Bei Feldrändern mit hohem Bewuchs an Trespe und Ackerfuchsschwanz auch nach der Samenreife die Ungräser auf einer Höhe von 10-15 cm gemulcht werden. Durch diese Schnitthöhe bleibt der Boden weiterhin beschattet und schon ausgesamte Trespen können nicht keimen. Häufiges Mulchen fördert iauch die Vermehrung von konkurrenzstarken Ungräsern. Einheitliche Vorgehensweisen zur Feldrandpflege gibt es nicht, jeder sollte schlagspezifisch prüfen, ob ackerbauliche Probleme behoben werden müssen. Wenn keine Problemungräser am Feldrand vorhanden sind kann auf eine Pflegemaßnahme verzichtet werden.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 24. Juni 2024

Hinweise zum Jakobskreuzkraut

Auf extensiv genutztem Grünland, an Weg- und Straßenrändern u. auf Bracheflächen steht z. Zt. das Jakobskreuzkraut in der Blüte. Flächen die für die Beweidung mit Pferden oder zu Pferdeheu genutzt werden, besonders intensiv kontrollieren. Die Bekämpfung im Stadium der Blüte (besser noch vor der Blütenbildung) erfolgt ausschließlich durch Ausreißen der Pflanzen u. eine gesonderte Entsorgung (nicht kompostieren!) erfolgen. Um einen Wiederaustrieb zu vermeiden, den Wurzelstock ganz herausreißen – sonst kann die Pflanze wieder austreiben. Unbedingt darauf achten, dass die Samenbildung unterbleibt! Der beste Zeitpunkt zur chemischen Bekämpfung ist das Rosettenstadium im Frühjahr, kurz bevor der Stängel schiebt. Zur Zeit kann die Pflanze leicht mit anderen gelb blühenden Pflanzen, wie Rainfarn, Johanniskraut, Wiesenpippau, Gänsedistel o.a. verwechselt werden.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 14. Juni 2024

Neuregelungen von Ausnahmen für die Pflicht der streifenförmigen Ausbringung (ab 01.02.2025)

Ab dem 01.02.2025 müssen flüssige organische und flüssige org.-mineralische Düngemittel auch auf Grünland streifenförmig auf den Boden aufgebracht werden. Für in Hessen liegende Flächen (AL + GL) gibt es die folgenden Ausnahmemöglichkeiten, damit weiterhin breitflächig ausgebracht werden darf:

  1. Der Gehalt an Trockensubstanz der eingesetzten Dünger beträgt weniger als 2 %;
  2. Wenn Schläge, auch in Teilen, eine Hangneigung ab 20 % aufweisen;
  3. Auf Schlägen bis zu 0,25 ha Größe, dreieckige Schläge bis 0,5 ha und Schläge, die an keiner Stelle breiter sind als 12 m;
  4. Auf Streuobstwiesen mit einer Mindestdichte von 60 hochstämmigen Obstbäumen/ha;
  5. Wenn die Dünger im eigenen Betrieb oder in einem Betrieb, mit dem ein funktionaler Zusammenhang besteht, angefallen sind und die Betriebsfläche weniger als 15 ha beträgt.

Bei der Berechnung der 15 ha Schwelle werden Schläge in Hanglage, kleine und unförmige Schläge und Schläge mit Streuobst nicht berücksichtigt. Für alle Ausnahmemöglichkeiten von 2. bis 5. kann der Betriebsinhaber die Entscheidung treffen, ob von der Vorschrift abgewichen werden soll. Entscheidet er sich dafür, muss er dies mind. 10 Tage vor der 1. Ausbringung dem RP Kassel in einem sog. „Beteiligungsportal“ mitteilen. Bei Schlagänderungen muss dann eine erneute Mitteilung erfolgen. Zum Schluss können Betriebsinhaber, die Betriebe in beengten Hof- oder Ortslagen haben oder mit geringer im Betrieb anfallender Menge flüssiger org. Düngemittel bis zu 250 m³/Jahr, formlos begründete Anträge für eine Ausnahme direkt beim RP Kassel oder den Landwirtschaftsämtern stellen.

Carsten Hollstein, FD Ländlicher Raum, Tel.: 06621 87 2201


Beitrag vom 10. Juni 2024

Aktuelle Situation Mais

Der Mais entwickelte sich bis letzte Woche nur zögerlich. Er erschien oft im hellen grün und mit violetten Blatträndern. Ein Zeichen von N und P-Mangel. Dies sollte sich jedoch mit ausbleibenden Niederschlägen und zunehmender Sonnenstunden bessern. Die Nässe machte den jungen Maispflanzen zu schaffen – im Schnitt 60 mm Niederschlag über dem langj. Mittel von 67 mm. Auch die Sonne fehlte vor allem in den letzten zwei Wochen – problematisch besonders beim Weizen in der Proteinbildung. Eine zusätzliche Düngung im Mais ist nicht nötig. Bei Verbesserung der Bedingungen nimmt der Mais die im Boden befindlichen Nährstoffe auf. Eine Unterstützung mit Mikronährstoffen und Schwefel über das Blatt ist jedoch anzuraten: 450g B, 400g Zn, 1-5 kg S/ha, 0,5-2 kg Mg.

Philipp Pfister, AGLW, 06623/933 420, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.


Beitrag vom 03. Juni 2024

Hinweise zu Schädlingen in Leguminosen & Termin

Das Saugen der Grünen Erbsenblattlaus an Knospenanlagen der Erbse verursacht Wuchsstauchungen; Blüten- u. Hülsenbildung können stark eingeschränkt werden. Die Schadschwelle liegt bei 25% befallener Pflanzen. In der Ackerbohne schädigt die Schwarze Bohnenlaus; sie besiedelt ab Knospenbildung in Kolonien die Triebspitzen. Wachstumsstauchungen, Blütenabfall, verkleinerte Hülsen führen zu Mindererträgen. Schadschwelle: Beginn der Koloniebildung. Neben Schäden durch Saugen kann die Übertragung von Viren in Erbsen u. Bohnen zu erheblichen Ertragseinbußen führen. Teppeki (B2) bietet gegen Blattläuse als Virusvektoren eine wirksame Möglichkeit.

Terminhinweis: Sachkundefortbildung Do. 20. Juni, 16:00 Uhr in Bebra-Solz;

Wasserhochbehälter „Solzer Höhe“; Anmeldung: 0561/7299 – 333

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 27. Mai 2024

Hinweise zu Fusarien im Weizen

Während der Blüte kann der Weizen unter entsprechenden Bedingungen (Niederschlag u. Temp. >18°C) mit Fusarium infiziert werden. Anfällige Sorten, der Anbau nach Mais u. Weizen in Mulchsaat begünstigen Infektionen. Daher in gefährdeten Beständen bei entsprechenden Bedingungen (Weizen in der Blüte, im Idealfall direkt nach einem Schauer) ein betont Fusarium wirkendes Fungizid fahren (u.a. Osiris MP, Prosaro, Proline, Magnello). Fungizide jüngst eingesetzt wurden, haben keine Wirkung. Fusariumgesunde Sorten, in einer unproblematischen Fruchtfolge, die bereits eine Fahnenblattbehandlung erhalten haben, sind ausreichend geschützt; hier keine Notwendigkeit für eine weitere Maßnahme.

Terminhinweis: Sachkundefortbildung Do. 20. Juni, 16:00 Uhr in Bebra-Solz; „Solzer Höhe“ - Wasserhochbehälter (Koordinaten: 51.012439,9.887857) Anmeldung unter 0561/7299 - 33 

 Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 17. Mai 2024

Hinweise zur Spätbehandlung von Unkräutern im Winterweizen

Winterweizen schiebt das letzte Blatt (BBCH 37-39); für einige Herbizide die letzte Einsatzmöglichkeit. Zur Nachbehandlung gegen z.B. Distel, Klette, Kamille, Kornblume o. Mohn steht z.B. Ariane C 1,5 l/ha (bis BBCH 39) z. V.; der Zusatz von 35 g Dirigent SX zu 1,0 l/ha Ariane C sichert u.a. auch die Wirkung gegen Hundskerbel u. Hundspetersilie ab. Auch 1,0 l/ha Omnera LQM (bis BBCH 39) besitzt breites Wirkungsspektrum, allerdings mit schwächerer Distelwirkung; gleiches gilt für die Mischung Tomigan 0,5 l/ha + 35 g/ha Dirigent SX (bis EC 37). Kombinationen aus U 46 M + Biathlon 4D (je bis BBCH 39) o. Pointer Plus (bis BBCH 37) o. Tomigan sind ebenfalls machbar. Zyxpar u. Pixxarro haben eine Zulassung bis BBCH 45. Zur reinen Klettenbekämpfung kann Tomigan bis EC 49 eingesetzt werden. Kombinationen Fungizid + Herbizid sind möglich; auf keinen Fall Herbizid + Fungizid + Wachstumsregler mischen.  

Terminhinweis: Sachkundefortbildung Do. 20. Juni, 16:00 Uhr in Bebra-Solz; „Solzer Höhe“ - Wasserhochbehälter (Koordinaten: 51.012439,9.887857)

Anmeldung unter 0561/7299 - 333

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 17. Mai 2024

Abschlussdüngung Weizen

Die 3.Gabe sollte in BBCH 39 (eher TKG) - 59 (Ende Ährenschieben-eher Protein) fallen. Bei der Höhe sollte die Mineralisation berücksichtigt werden (v.a. bei org. Düngung). Um die N-Effizienz zu erhöhen ist Schwefel unabdingbar. Durch die hohe Auswaschung über den letzten Winter ist vor allem zum Ende d. Pflanzenentwicklung in diesem Jahr das S-Mangelpotenzial hoch, da S auch innerhalb der Pflanze nicht verlagert werden kann. Dies hat erheblichen Einfluss auf den Proteingehalt und die letzte Gabe kann nicht durch die Pflanze umgesetzt werden.

Philipp Pfister, AGLW, 06623-933 420


Beitrag vom 13. Mai 2024

Landwirtschaftliche Hinweise zum Herbizideinsatz im Mais

Der ideale Einsatzzeitraum für eine einmalige Anwendung blatt- u. bodenwirksamer Herbizidkombinationen ist das 3-4 Blattstadium des Maises; dann auf eine gute Dauerwirkung - sowohl Blatt- und Bodenwirkung - der Präparate achten! Zur Wirkungsabsicherung die vollen Aufwandmengen einsetzen, um die Dauerwirkung gegen Spätaufläufer zu gewährleisten. Anderenfalls müssen Nachbehandlungen einkalkuliert werden. Bei den in diesem Jahr meist feuchten Bedingungen ist die Vorlage von Bodenherbiziden (z.B. Adengo, Spectrum) im VA bis zum frühen NA eine Alternative. Bei Altverunkrautung bzw. schon aufgelaufenen Unkräutern muss jedoch ein blattaktiver Wirkstoff zugemischt werden. Für Hirsestandorte (Mais in enger Fruchtfolge) haben sich Kombinationen mit guter Blattwirkung auf bereits aufgelaufene Hirsen, u. gleichzeitig einer dauerhaften Bodenwirkung für spätere Auflaufwellen bewährt; u.a. Laudis Aspect Pack, Elumis Gold, Dual Pack, MaisTerPower Aspect u. Zingis-Spectrum. Gegen Un-gräser u. Ausfallgetreide benötigt man SHS wie z.B. Nicosulfuron, Rimsulfuron u. Foramsulforon. Mittel mit dem Wirkstoff Nicosulfuron nur alle 2 Jahre, die mit dem Wirkstoff Terbuthylazin nur alle 3 Jahre auf derselben Fläche einsetzen. Die Aufbrauchfrist des Wirkstoffs S-Metolachlor endet am 23. Juli 2024; für verbleibende Anwendungen ist die Wasserschutzgebietsauflage zu beachten. Neu im Mais zugelassen ist der Wirkstoff Clomazone; das Präparat Iseran muss im VA eingesetzt werden. In Mischung, z.B. mit Bohnen, sind die Möglichkeiten des chemischen Pflanzenschutzes (Stomp, Spectrum; - Plus) sehr begrenzt.

Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736


Beitrag vom 06. Mai 2024

Hinweise zur Abschlussbehandlung in Wintergerste, Roggen und Triticale

Bei der Fungizdplanung auf Wirkstoffwechsel achten - vorrangig beim Wirkstoff Prothioconazol. Wurde der Wirkstoff bereits eingesetzt, bei der Abschlußbehandlung möglichst auf ihn verzichten. Balaya o. Revytrex + Comet sind dann eine Alternative. Wurde der Wirkstoff noch nicht eingesetzt, gestaltet sich die Mittelwahl deutlich flexibler. Zur Abschlußbehandlung können dann z.B. auch Ascra Xpro, Elatus Era, Jordi eingesetzt werden. Eine große Bedeutung spielt ab dem Fahnenblattstadium u.U. Ramularia.  Recht sichere Wirkungen zeigt in Versuchen eine Mischung aus Revytrex + Comet, sowie die Fertigmischung Balaya. Der Kontaktwirkstoff Folpet steht in Gerste ebenfalls z.V.; in unseren Versuchen zeigte er gegen Ramularia eine sichere Leistung, erreicht dabei jedoch nicht ganz das Niveau eines Chlortalonils (Amistar Opti). Der Einsatz von 1,5 l/ha Folpan o. 1,5 l/ha Amistar Max als Zumischpartner für die abschließende Behandlung ist aber sinnvoll – Mengen nicht reduzieren! Das Splitting der Behandlung verbessert in Summe die Dauerwirkung gegen Ramularia – vorrangig auf ertragsstarken Standorten u. in Regionen mit hohem Ramulariadruck. Passt es arbeitswirtschaftlich, zwischen BBCH 37 und 49 (Beginn Grannenspitzen) 60% der Aufwandmenge des geplanten Fungizids, ggf. + Wachstumsregler, vorlegen. Im BBCH 55 und 59 dann die restlichen 40% des Mittels + 1,5 l/ha Folpan/Amistar Max nachlegen. Im Roggen steht beim abschließenden Fungizid der Braunrost im Focus (u.a. Elatus Era,